Denkmalschutz

Die Untere Denkmalbehörde der Gemeinde Augustdorf versteht sich als Bewahrerin der ortsbildprägenden und geschichtlich bedeutenden Bausubstanz. Historische Gebäude und Anlagen sind Zeugnisse der Geschichte Augustdorfs und tragen maßgeblich zur Identität und zum Charakter der Gemeinde bei. Der Schutz und die Pflege dieser Kulturdenkmale sind daher ein wichtiger Beitrag zum Erhalt unseres kulturellen Erbes.

Aufgaben der Unteren Denkmalbehörde:

  • Beratung in allen Denkmalangelegenheiten
  • Denkmalförderung

Gegenstand der Denkmalförderung sind Kulturdenkmale einschließlich Ensembles oder einzelner Teile sowie deren Umgebung, wenn die Maßnahmen in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Denkmal stehen.
Zuwendungen werden als nicht rückzahlbare Zuschüsse ausschließlich für noch nicht begonnene Vorhaben gewährt.
Ein Rechtsanspruch auf Förderung besteht nicht.
Die Bewilligung erfolgt durch einen schriftlichen Bescheid, in dem die zuwendungsfähigen Ausgaben und der genaue Verwendungszweck der Fördermittel festgelegt werden. Ziel der Denkmalförderung ist es, den Erhalt, die Pflege und die sachgerechte Nutzung der Kulturdenkmale zu unterstützen.

  • Denkmalverzeichnis / Denkmalliste

Ein Gebäude oder eine Anlage kann per Gesetz unter Denkmalschutz gestellt werden, wenn sie geschichtliche, künstlerische, wissenschaftliche oder städtebauliche Bedeutung hat.
Da der Denkmalschutz in Deutschland unter die Kulturhoheit der Bundesländer fällt, gelten die jeweiligen Landesgesetze – für Augustdorf das Denkmalschutzgesetz Nordrhein-Westfalen (DSchG NRW).
Alle geschützten Objekte werden in der Denkmalliste der Gemeinde geführt. Diese Liste ist grundsätzlich öffentlich einsehbar.
Die Eintragung, Änderung oder Löschung eines Denkmals kann sowohl durch Eigentümerinnen und Eigentümer als auch von Amts wegen beantragt werden.
Zuständig für die Bearbeitung und Pflege der Denkmalliste ist die Untere Denkmalbehörde der Gemeinde Augustdorf.

Denkmäler in Augustdorf

Alte Schule (Pivitsheider Straße 57)
Das 1908 errichtete Bruchsteingebäude ersetzte eine frühere Fachwerkschule von 1834. Mit seinem Krüppelwalmdach und den Fachwerkgiebeln bildet es gemeinsam mit der Dorfkirche und dem Dorfkrug ein prägendes Ortsensemble. Heute dient es als Jugendtreff und erinnert an die Anfänge des Schulwesens in Augustdorf.

Evangelische Dorfkirche
Die 1875 nach Plänen des lippischen Domänenbaurates Merckel erbaute Kirche ist der erste massive Kirchbau im Kolonat Augustdorf. Der Bruchsteinbau mit Turm und Querhaus prägt bis heute das Ortsbild und symbolisiert den religiösen und kulturellen Mittelpunkt der Gemeinde.

Kötterhaus an der Haustenbecker Straße 107 (Rühlmannstätte)
Das Fachwerkhaus aus dem späten 18. Jahrhundert ist eines der letzten Kötterhäuser Augustdorfs. Es steht stellvertretend für die frühe Siedlungsgeschichte des Ortes und dokumentiert die ländliche Bauweise jener Zeit.

Haustenbecker Allee
Die historische Lindenallee zwischen Haustenbeck und Augustdorf wurde um 1920 bepflanzt und besitzt noch ihr ursprüngliches Basalt-Kopfsteinpflaster. Sie erinnert an das aufgegebene Dorf Haustenbeck und ist ein bedeutendes Zeugnis regionaler Verkehrs- und Siedlungsgeschichte.

Grabhügel auf dem Standortübungsplatz Stapel
Die insgesamt 36 Hügelgräber stammen aus der Bronzezeit und sind zwischen 0,4 und 1,5 Meter hoch. Sie geben wertvolle Einblicke in die frühe Besiedlung der Senne und stehen seit 1996 als Bodendenkmäler unter Schutz.

Ehemaliges Gestüt und Jagdschloss Lopshorn
Die Anlage wurde nach dem Dreißigjährigen Krieg durch Graf Hermann Adolf zur Lippe gegründet und diente der Zucht der Sennerpferde. Das Schloss wurde 1945 zerstört, die Ruinen und Reste der Anlage sind heute ein bedeutendes Zeugnis lippischer Adels- und Wirtschaftsgeschichte.

Katholische Kirche „Maria, Königin des Friedens“
1959–1960 als erste staatlich finanzierte Garnisonkirche der Bundesrepublik errichtet, steht sie für die enge Verbindung zwischen Augustdorf und der Bundeswehr. Der zeltartige Betonbau des Architekten Aloys Sonntag gilt als seltenes Beispiel moderner Sakralarchitektur mit militärhistorischem Bezug.

Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71
Das Sandsteindenkmal mit Eisernem Kreuz erinnert an die Gefallenen des Infanterieregiments Nr. 55. Es wurde 1996 aus Detmold nach Augustdorf verlegt und steht heute im Ehrenhain der Generalfeldmarschall-Rommel-Kaserne.